Das Postgleis im örtlichen Radverkehrsnetz
Die Vorgeschichte
Das Postgleis – gelegen zwischen dem Braunschweiger Hauptbahnhof und dem ehemaligen DB-Stellwerk südlich der Kleingartenanlage Mückenburg - diente früher der Heranführung der Postzüge an den Postbahnhof. Dieser wurde östlich vom Hauptbahnhof bei dessen Neubau in den späten 1950er Jahren angelegt (Eröffnung im Oktober 1960). Mit dem Wegfall der Postzüge in den 1990er Jahren wurde der Bahnbetrieb auf dem Postgleis, das auf einer Länge von 1,5 km parallel zum noch aktiven Bahngleis der Strecke nach Gifhorn/Uelzen verläuft, eingestellt. Seither wächst das Gleis langsam zu.
Beim Bau des Einkaufzentrums BraWoPark wurde das Postgleis vom Hauptbahnhof bis zur Brücke Helmstedter Straße abgetragen (Gleise, Schotterbett, Unterbau). Der Bahndamm wurde teilweise vom Intercity-Hotel überbaut und im weiteren Verlauf nach Osten hinter dem Einkaufzentrum „abgeschrägt“. Zur Gewährleistung von Begegnungsverkehren von Lieferfahrzeugen auf der neuen Feuerwehrumfahrt wurden an drei Stellen zudem „Ausweichbuchten“ in den Damm vorgetrieben.
Zwar forderte das braunschweiger forum schon frühzeitig, die Postgleis-Trasse bei der Erstellung des Bebauungsplanes für den BraWoPark planungsrechtlich zu sichern. Dies wurde aber weder vom Bauträger noch von der Bauverwaltung aufgegriffen, wohl auch deshalb, weil
- die Gleistrasse bis dato nicht Gegenstand der städtischen Radverkehrsnetzplanung war,
- man die Flächen von der Deutsche Bahn AG / Post hätte erwerben müssen und
- mit der Postgleis-Trasse ein größeres Baufeld für den BraWoPark zur Verfügung stand.